Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik / History Education, Universität Hamburg

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Teilnahme und Präsentation am Point-Sud-Workshop “Models for Digital Data Literacy in Africa and Digital Repositories as Open Educational Resources”

11. Oktober 2022 Andreas Körber Keine Kommentare

Vom 3. bis 7. Okto­ber 2022 fand in an der Uni­ver­si­ty of Edu­ca­ti­on Win­ne­ba (UEW) in Gha­na der Work­shop “Models for Digi­tal Data Liter­acy in Afri­ca and Digi­tal Repo­si­to­ries as Open Edu­ca­tio­nal Resour­ces” statt, der von einem gemein­sa­men Pro­jekt von Prof. Dr. Hen­ning Schrei­ber vom Asi­en-Afri­ka-Insti­tut und Prof. Dr. Tel­se Iwers sowie Dr. Myri­am Hum­mel von der Fakul­tät für Erzie­hungs­wis­sen­schaft aus­ge­rich­tet wur­de. Der Arbeits­be­reich Geschichts­di­dak­tik war dort mit mei­ner Prä­sen­ta­ti­on “Histo­ry Edu­ca­ti­on as Acti­ve Lear­ning His­to­ri­cal Thin­king Using (digi­tal­ly archi­ved) Resour­ces” beteiligt.

Projektbericht

05. Dezember 2017 Andreas Körber Keine Kommentare

Kör­ber, Andre­as (2017): „Erin­ne­rungs­kul­tu­ren in Dar es Salaam und Ham­burg“. Ein inter­kul­tu­rel­les und post­ko­lo­nia­les Leh­rer­bil­dungs­pro­jekt mit Schul­pra­xis und inter­kul­tu­rel­ler Begeg­nung zum Gegen­stand Kolo­ni­al­erin­ne­run­gen. In Rei­ner Leh­ber­ger (Ed.): Koope­ra­tio­nen in der Leh­rer­bil­dung. Ein Pro­jekt im Rah­men der “Leh­rer-Initia­ti­ve” des Stif­ter­ver­bands und der Heinz Nix­dorf Stif­tung an der Uni­ver­si­tät Ham­burg. 1. Auf­la­ge. Nor­der­stedt: Books on Demand, pp. 136 – 146.

Erinnerungspolitik in Hamburg: Wiederherstellung des einen und Vernichtung des anderen?

03. Januar 2014 Andreas Körber Keine Kommentare

Ges­tern (2.1.2014) bzw. heu­te (3.1.2014) fin­den sich sich in der Ham­bur­ger Pres­se zwei Mel­dun­gen über erin­ne­rungs­po­li­ti­sche Inti­ta­ti­ven und begin­nen­de Kon­tro­ver­sen darum:

  1. Die taz nord berich­tet ges­tern unter der Über­schrift “Der Geist der Kai­ser­zeit” über eine erneu­te Initia­ti­ve des Lei­ters des Alto­na­er Stadt­teil­ar­chivs, ein 1970 zuge­schüt­te­tes Mosa­ik mit Korn­blu­men unter dem Kai­ser-Wil­helm-Denk­mal vor dem Alto­na­er Rat­haus wie­der frei­le­gen und restau­rie­ren zu las­sen. In dem Bericht wird her­vor­ge­ho­ben, dass die­se Blu­men die Lieb­lings­blu­men des Kai­sers gewe­sen sei­en, und dass die­se Blu­me — aus der Tra­di­ti­on der “blau­en Blu­me ” der deut­schen Roman­tik kom­mend — spä­ter gar Kenn­zei­chen einer (aller­dings nicht mit Ham­burg ver­bun­de­nen) SS-Divi­si­on wurde.
  2. Die Ber­ge­dor­fer Zei­tung berich­tet heu­te unter der Über­schrift “Sol­len umstrit­te­ne Sta­tu­en ein­ge­schmol­zen wer­den?” über eine Ini­ti­taive, die in der Ber­ge­dor­fer Stern­war­te ein­ge­la­ger­ten ehe­ma­li­gen Kolo­ni­al­denk­mä­ler ein­zu­schmel­zen und zitiert den Pro­test von u.a. HM Joki­nen (u.a. afri​ka​-ham​burg​.de) und dem Netz­werk “Ham­burg Post­ko­lo­ni­al” dage­gen.

Noch lie­gen mir zu bei­den Fäl­len kei­ne kon­kre­ten wei­te­ren Infor­ma­tio­nen vor. Bei­de Fäl­le sind aber durch­aus geeig­net, im Rah­men einer Didak­tik der Erin­ne­rungs­kul­tur und ‑poli­tik the­ma­ti­siert zu wer­den. In der Dop­pe­lung von Wie­der­her­stel­lung /​ Ver­nich­tung wer­fen die­se Fäl­le näm­lich gera­de in ihrer Kom­bi­na­ti­on inter­es­san­te Fra­gen und The­sen auf:

  • Die Wie­der­her­stel­lung oder auch nur Pfle­ge eines Denk­mals wirft die berech­tig­te Fra­ge danach auf, ob damit der “Geist” und die Deu­tung der ursprüng­li­chen Denk­mal­set­zer erneut bekräf­tigt wer­den soll oder auch nur die Gefahr besteht, dass es so ver­stan­den wird und wirkt.
  • Kann/​soll/​muss dem­nach in der Demo­kra­tie und unter Bedin­gun­gen sich gewan­del­ten und sich wei­ter (hof­fent­lich in zustim­mungs­fä­hi­ger Rich­tung) wan­deln­den poli­ti­schen und mora­li­schen Wer­ten der Denk­mals­be­stand stän­dig kri­tisch durch­fors­tet und über­ar­bei­tet werden? 
    • Ist dafür das Ver­ste­cken und/​oder die Ver­nich­tung solch unlieb­sa­mer, unbe­que­mer Denk­mä­ler geeig­net — oder bzw. inwie­weit ist sie Aus­druck einer Erin­ne­rungs­kul­tur und ‑poli­tik, die mehr das Unlieb­sa­me ver­drängt statt durcharbeitet?
    • Inwie­fern bedeu­tet die­ses Ver­nich­ten und Ver­drän­gen somit auch ein Unter­drü­cken unlieb­sa­mer Anfra­gen an die Tra­di­tio­nen des eige­nen Den­kens und Handelns?
    • Wel­che Alter­na­ti­ve gibt es zu den bei­den Polen “Reno­vie­ren” und “Ver­nich­ten”?
  • Wie kann eine Erin­ne­rungs­kul­tur aus­se­hen, wel­che weder in der ein­fa­chen Bekräf­ti­gung ver­gan­ge­ner, über­kom­men­der oder gar über­hol­ter und eigent­lich über­wun­de­ner poli­ti­scher Aus­sa­gen noch in ihrer ein­fa­chen Ver­drän­gung noch zum Mit­tel der dam­na­tio memo­riae greift?
  • Sind Gegen­denk­ma­le, wie sie zumin­dest für vie­le Krie­ger­denk­mä­ler ja inzwi­schen durch­aus nicht sel­ten sind, dafür geeignet?
  • Gibt es wei­te­re For­men, wel­che weni­ger in der Über­prä­gung eines bestehen­den Denk­mals mit einer neu­en Aus­sa­ge bestehen als in der För­de­rung einer refle­xi­ven und kon­tro­ver­sen Diskussion?

Bei alle­dem soll­te jedoch klar sein, dass die Ver­nich­tung sol­che refle­xi­ven For­men erin­ne­rungs­po­li­ti­scher Akti­vi­tä­ten und zuge­hö­ri­ger Lern­for­men ver­hin­dern wür­de. Sie schei­den somit aus mei­ner Sicht aus. Inso­fern ist den Pro­tes­ten gegen etwa­ige sol­che Plä­ne zuzustimmen.
Auch die ein­fa­che Wie­der­her­stel­lung des Alto­na­er Mosa­iks wür­de aber wohl eben­so mehr Pro­ble­me auf­wer­fen. Ihre Ver­hin­de­rung löst das Pro­blems eben­falls nicht. Hier wären also ande­re Lösun­gen zu suchen.

Vortrag in Legon (Ghana)

06. März 2013 Andreas Körber Keine Kommentare

Kör­ber, Andre­as (5. 3. 2013): “Moder­ni­zing Histo­ry Tea­ching in Ger­ma­ny and bey­ond? Or: What Histo­ry Tea­ching was, is, and could be in a frame­work of new chal­lenges – a Ger­man Per­spec­ti­ve.” Lec­tu­re at the His­to­ri­cal Insti­tu­te of the Uni­ver­si­ty of Gha­na at Legon (Gha­na) on March 5th, 2013.

Internationale Konferenz zur Erinnerungskultur in Ghana und Deutschland im Vergleich

30. September 2012 Andreas Körber Keine Kommentare

 

Vom 20. bis 24. Sep­tem­ber 2012 fand in Ham­burg die vom Arbeits­be­reich Geschichts­di­dak­tik der Uni­ver­si­tät Ham­burg gemein­sa­me mit dem Stu­di­en­zen­trum der KZ-Gedenk­stät­te Neu­en­gam­me und der Mis­si­ons­aka­de­mie an der Uni­ver­si­tät Ham­burg ver­an­stal­te­te inter­na­tio­na­le Kon­fe­renz “Struc­tures and Pro­ces­ses of Com­me­mo­ra­ting Cruel­ties in Aca­de­me and Histo­ry Tea­ching: The com­me­mo­ra­ti­on of the Trans­at­lan­tic Slave Trade and of the Natio­nal Socia­list Cri­mes in Com­pa­ri­son” statt.

Die Kon­fe­renz hat­te zum Ziel, Struk­tu­ren und For­men des öffent­li­chen Erin­nerns in Deutsch­land an die natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­bre­chen in Deutsch­land und Euro­pa und die­je­ni­gen der öffent­li­chen Prä­sen­ta­ti­on der Geschich­te des Trans­at­lan­ti­schen Skla­ven­han­dels (wie auch der ein­hei­mi­schen Skla­ve­rei) in Gha­na sowie die gegen­wär­ti­ge Rol­le die­ser The­men in schu­li­schem und uni­ver­si­tä­rem Geschichts­ler­nen zu ver­glei­chen und auf die didak­ti­schen Poten­tia­le gera­de auch des Ver­gleichs hin aus­zu­lo­ten. Dabei wur­de auch die Bedeu­tung von Reli­gi­on und reli­giö­sem Den­ken sowohl für die Skla­ve­rei, den Skla­ven­han­del und ihre Über­win­dung als auch für his­to­ri­sches Den­ken und Erin­nern sowie Ler­nen an die­sem Gegen­stand thematisiert.

Die The­ma­tik der Tagung ent­sprach einer gemein­sa­men Idee von Prof. Dr. Kofi Dark­wah von der Uni­ver­si­ty od Edu­ca­ti­on in Win­ne­ba/​Ghana und Prof. Dr. Andre­as Kör­ber. Sie wur­de in enger Zusam­men­ar­beit mit Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen meh­re­rer Uni­ver­si­tä­ten in Gha­na von Jan Brei­ten­stein, Dok­to­rand der Geschichts­di­dak­tik an der Uni­ver­si­tät Ham­burg, vor­be­rei­tet und organisiert.

Refe­ren­ten der Tagung waren:

  • Dr. Kofi Baku (Uni­ver­si­ty of Gha­na, Legon; Head of Histo­ry Depart­ment): “Memo­ry and Memo­ri­a­li­sing Slavery and Slave Trade in Gha­na: Who­se memo­ry, Which memo­ri­als and for What Purpose?”
  • Prof. Dr. Andre­as Kör­ber (Ham­burg Uni­ver­si­ty):  “His­to­ri­cal Remem­be­ring and Lear­ning at Memo­ri­als in Ger­ma­ny” and a Cam­pus-Tour on “Decen­tra­li­zed Remem­be­ring of the Cri­mes of Natio­nal Socialism”
  • Prof. Dr. Eliza­beth Amo­ah (Uni­ver­si­ty of Gha­na, Legon;): “Reli­gi­on and Slavery in Ghana”
  • Prof. Dr. Wer­ner Kahl (Aca­de­my of Mis­si­on, Ham­burg): “Theo­lo­gy after Ausch­witz: Whe­re is god? — Expe­ri­en­ces and reflec­tions of Afri­can migrant pas­tors in Neuengamme.”
  • Dr. Ako­sua Per­bi (Uni­ver­si­ty of Gha­na, Legon;): “Slavery in Gha­na: The Unf­or­got­ten Past”
  • Ulri­ke Jen­sen and Mar­co Küh­nert (Neu­en­gam­me Con­cen­tra­ti­on Camp Memo­ri­al): Gui­ded Tour
  • Dr. Oli­ver von Wro­chem (Neu­en­gam­me Con­cen­tra­ti­on Camp Memo­ri­al Stru­dy cent­re): “Neu­en­gam­me as a Memo­ri­al and Place for His­to­ri­cal Learning”
  • Nicho­las Ivor (Head of the Gha­na Muse­ums and Monu­ments Boards (GMMB) for the Cen­tral and Wes­tern Regi­ons): “Cape Coast Cast­le as a Memo­ri­al and Place for His­to­ri­cal Learning”
  • HMJo­ki­nen (Ham­burg): “Wands­bek World White Revi­si­ted” (com­me­mo­ra­ti­ve performance)
  • Prof. Dr. Klaus Weber (Euro­pa-Uni­ver­si­tät Via­dri­na, Frankfurt/​Oder): “The­re were many Schim­mel­manns: Hamburg’s and Cen­tral Europe’s Links with the Atlan­tic Slave Trade and Plan­ta­ti­on Eco­no­mies, 16th to the 19th Centuries”
  • Jan Brei­ten­stein (Ham­burg Uni­ver­si­ty): “Per­for­ma­ti­ve Com­me­mo­ra­ting and Fluid­Re­mem­be­ring of the Trans­at­lan­tic Slave Trade: Impul­se or Frame­work for (pro­cess-ori­en­ted) His­to­ri­cal Learning?”
  • Dr. Yaw Ofu­su-Kusi (Uni­ver­si­ty of Edu­ca­ti­on, Win­ne­ba/​Ghana): “Vio­la­ti­ons of Child­hood through Ens­lavement of Child­ren in West Afri­ca: Past, Pre­sent and the Future.”
  • Prof. Dr. (em.) Bodo von Bor­ries (Uni­ver­si­tät Ham­burg): „Trans­at­lan­tic Slave Trade“ and „German/​ Euro­pean Holo­caust“ as Mas­ter Nar­ra­ti­ves – Edu­ca­ti­on in bet­ween Com­me­mo­ra­ti­on of Geno­ci­des and Neces­si­ty of Human Rights.”
  • Dr. Felix Duo­du (Uni­ver­si­ty of Edu­ca­ti­on, Win­ne­ba/​Ghana): “The rele­van­ce of socie­tal diver­si­ty for Inter eth­nic (histo­ry) Tea­ching in Ghana.”
  • Dr. Clau­dia Lenz (The Euro­pean Wer­ge­land Cent­re, Oslo/​Norway): “Com­pe­tence ori­en­ted his­to­ri­cal lear­ning as inter­cul­tu­ral lear­ning – expe­ri­en­ces from the Teac­Mem pro­ject.”
  • Joke van der Lee­uw-Roord (Euro­clio, The Hague): “Chan­ging His­to­ri­cal Lear­ning in Schools and its impli­ca­ti­ons for Tea­ching about Slavery and Natio­nal Socialism”
  • Emma­nu­el Koom­son (Afri­can Chris­ti­an Mis­si­on A.C.M. Juni­or High School, Winneba/​Ghana): “Slave Trade and its Com­me­mo­ra­ti­on as a Topic for His­to­ri­cal Lear­ning in Ghana.”
  • Hil­de­gard Wacker (Gym­na­si­um Cor­vey­stra­ße, Ham­burg and Ham­burg Uni­ver­si­ty): “Natio­nal Socia­lism and its Com­me­mo­ra­ti­on as a Topic for His­to­ri­cal Lear­ning in Germany.”

 

Gastvortrag am 25.11.2010: Prof. Dr. RH Kofi Darkwah (Winneba/​Ghana): „Human Rights and Historical Learning“ — a postcolonial perspective in a globalized world”

11. November 2010 Andreas Körber Keine Kommentare

„Her­aus­for­de­run­gen an die Geschichtsdidaktik“:
Gast­vor­trag
von

Herrn Prof. Dr. Kofi Darkwah

His­to­ri­an at the Uni­ver­si­ty of Edu­ca­ti­on, Win­ne­ba (Gha­na)

„Human Rights and His­to­ri­cal Learning“
 — a post­co­lo­ni­al per­spec­ti­ve in a glo­ba­li­zed world -

(in eng­li­scher Sprache)

Do 25. Novem­ber 2010
18.00 Uhr

im
Völ­ker­kun­de­mu­se­um Hamburg

PIASTA Völkerkundemuseum

Afrika — (k)ein Thema im hiesigen Geschichtsunterricht?

14. Juni 2010 Andreas Körber Ein Kommentar

“Afri­ka — (k)ein The­ma im hie­si­gen Geschichts­un­ter­richt?” ist eine Ver­an­stal­tung über­schrie­ben, die der AB Geschichts­di­dak­tik in Zusam­men­ar­beit mit der Hein­rich-Boell-Stif­tung (“umden­ken”) am 25. Juni durchführt.

Das Podi­um wird sich der Fra­ge wid­men, wel­chen Stel­len­wert “Afri­ka” im Geschichts­un­ter­richt hie­si­ger (Deut­scher, Ham­bur­ger) Schu­len zum einen tra­di­tio­nell ein­nimmt und ein­neh­men kann und soll­te. Dabei geht es nicht allein (und nicht ein­mal pri­mär) um quan­ti­ta­ti­ve Aspek­te, nicht um die Rekla­mie­rung des dem Kon­ti­nent “gebüh­ren­den” Anteils, son­dern vor allem auch um die Fra­ge, in wel­cher Form und mit wel­chem Ziel “afri­ka­ni­sche Geschich­te” the­ma­ti­siert wer­den kann und soll.

Den Fly­er zur Ver­an­stal­tun­gen fin­den Sie hier:

Deutsche Welle: Dossier: Afrika und das koloniale Erbe

23. Januar 2010 Andreas Körber Keine Kommentare

Ein Online-Dos­sier der Deut­schen Wel­le befasst sich mit dem The­ma “Afri­ka und das kolo­nia­le Erbe”

27.11.2009: Gastvortrag von Prof. Dr. Bea Lundt (Flensburg)

09. November 2009 Andreas Körber Keine Kommentare


Lie­be Kommiliton(inn)en,

am 27.11. star­tet der Arbeits­be­reich Geschichts­di­dak­tik eine neue Rei­he mit Gast­vor­trä­gen. Den Anfang macht Frau Prof. Dr. Bea Lundt von der Uni­ver­si­tät Flensburg:

A.Körber

Gast­vor­trag von Frau Prof. Dr. Bea Lundt:

Das Afri­ka­ni­sche Mit­tel­al­ter als Her­aus­for­de­rung für die Geschichtsdidaktik.


beafrika_1Afri­ka im Mit­tel­al­ter? Bei dem Begriff “Mit­tel­al­ter” tau­chen cbeafrika_​1hristliche Dome vor unse­ren inne­ren Augen auf, Rit­ter in glän­zen­den Rüs­tun­gen, städ­ti­sche Hand­wer­ker, aber auch arme und unwis­sen­de Bau­ern in ihren unzi­vi­li­sier­ten Dör­fern. Gera­de erst erschie­nen sind Unter­richts-mate­ria­li­en, die auch wei­ter­hin “das Reich” und sei­ne Kai­ser als Vor­form Deutsch­lands prä­sen­tie­ren; noch immer ein­ge­setzt wird eine drei­glied­ri­ge Lehns­py­ra­mi­de zur Kenn­zeich­nung einer sta­ti­schen sozia­len Ord­nung, die angeb­lich die Vor­mo­der­ne kenn-zeich­ne­te. Dabei zeigt uns die For­schung seit eini­gen Jah­ren eine dif­fe­ren­zier­te, mul­ti­re­li­giö­se und mul­ti­kul­tu­rel­le Epo­che von hoher Mobi­li­tät in einem weit über Euro­pa hin­aus­rei­chen­den Raum. Am Ende der Kara­wa­nen­stra­ßen durch die Saha­ra befan­den sich gro­ße Städ­te und Rei­che. Zur Zeit wer­den in dem mit­tel­al­ter­li­chen Gelehr­ten­zen­trum Tim­buk­tu zahl­rei­che ara­bi­sche Hand­schrif­ten gesi­chert, die von Reich­tum und Wis­sen einer isla­mi­schen Schrift­kul­tur des Mit­tel­al­ters zeu­gen. In Afri­ka ist man sich die­ser Tra­di­ti­on bewusst und pflegt sie. Doch in die mit­tel­eu­ro­päi­schen Geschichts­bil­der sind sol­che Erkennt­nis­se noch nicht ein­ge­ar­bei­tet. Wir wer­den “unser” Mit­tel­al­ter tei­len müssen…

Frau Prof. Dr. Bea Lundt ist Pro­fes­so­rin für mit­tel­al­ter­li­che Geschich­te und für die Didak­tik der Geschich­te an der Uni­ver­si­tät Flens­burg, eben­so nimmt sie Lehr­auf­trä­ge und Asso­zi­ie­run­gen an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin wahr.

Datum: 27. Novem­ber 2009

Uhr­zeit: 18.00 Uhr

Ort: Anna- Siem­sen- Hörsaal

(Von- Mel­le- Park 8 )