Print Friendly, PDF & Email

Der Arbeits­be­reich “Geschichts­di­dak­tik” wid­met sich in Leh­re und For­schung dem Feld des his­to­ri­schen Den­kens von Indi­vi­du­en und Kol­lek­ti­ven. Auf der Basis geschichts­theo­re­ti­scher Über­le­gun­gen zur Natur, Funk­ti­on und Rol­le von Geschich­te als eines gedach­ten (und gefühl­ten) Bezugs zu Vergangenheit(en) wird ins­be­son­de­re der Fra­ge nach­ge­gan­gen, wozu Men­schen his­to­risch den­ken, inwie­fern die­se Ope­ra­ti­on gelernt wer­den kann, bzw. inwie­weit die dazu nöti­gen Kom­pe­ten­zen einer För­de­rung (Ela­bo­rie­rung) zugäng­lich sind.

In die­sem Zusam­men­hang wer­den inten­tio­na­le wie nicht-inten­tio­na­le Lern­pro­zes­se mit Ver­gan­gen­heits­be­zug erforscht und Prin­zi­pi­en, Metho­den und Struk­tu­ren insti­tu­tio­na­li­sier­ten Geschichts­ler­nens (vor allem, aber nicht aus­schließ­lich) in der Schu­le (“Geschichts­un­ter­richt”) the­ma­ti­siert. Dazu gehö­ren auch Unter­su­chun­gen zu Medi­en his­to­ri­schen Den­kens und Ler­nens und ihrer Nutzung.

Die Tätig­keit des Arbeits­be­reich ist unter ande­rem davon geprägt, dass Geschich­te nicht als (kom­ple­men­tä­res) Gegen­kon­zept von “Erin­ne­rung” und “Gedächt­nis” ange­se­hen wird, son­dern alle For­men des gegen­wär­ti­gen Ver­gan­gen­heits­be­zugs auf der Basis geschichts­theo­re­ti­scher Basis als nar­ra­tiv struk­tu­riert ana­ly­siert wer­den. In die­sem Sin­ne ist die Unter­schei­dung von “Ver­gan­gen­heit” und” “Geschich­te” kon­sti­tu­tiv, ihr kon­struk­ti­ves Ver­hält­nis Gegen­stand der Arbeit. Inso­fern ist es ein nor­ma­ti­ves Anlie­gen, die Geschichts- und Erinnerungskultur(en) — gera­de auch im inter­na­tio­na­len und inter­kul­tu­rel­len Ver­gleich — in den Fokus schu­li­schen Geschichts­ler­nens zu brin­gen. Die Zusam­men­ar­beit etwa mit der KZ-Gedenk­stät­te Neu­en­gam­me und dem dor­ti­gen Stu­di­en­zen­trum ist Aus­fluss die­ser Bestrebungen.

Eben­so gehört die Aus­ein­an­der­set­zung mit post­ko­lo­nia­ler Erin­ne­rungs­kul­tur in den Fokus des Arbeitsbereichs.