Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik / History Education, Universität Hamburg

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Tagung: “Geschichtskultur — Public History — Angewandte Geschichte.” Geschichte lernen und Gesellschaft. (29./30.03.2019) Leitung: Prof. Dr. F. Hinz (PH Freiburg), Prof. Dr. A. Körber (Univ. Hamburg)

19. Januar 2019 Andreas Körber Keine Kommentare

Geschichtskultur — Public History — Angewandte Geschichte. Geschichte lernen und Gesellschaft. (29./30.03.2019)

Lei­tung: Prof. Dr. F. Hinz (PH Frei­burg), Prof. Dr. A. Kör­ber (Univ. Hamburg)

Ort: Aula der PH Freiburg

Tagungs­pro­gramm

Pos­ter

Die Tagung wird durch die DFG finanziert.

 

Geschich­te wird heu­te vor­nehm­lich in der außer­aka­de­mi­schen Geschichts­kul­tur ver­han­delt. Dies geht so weit, dass nicht zuletzt in Bezug auf das Mit­tel­al­ter bereits von einem „Sekun­där­mit­tel­al­ter“ gespro­chen wird (Valen­tin Groeb­ner). Die Geschichts­wis­sen­schaft reagier­te auf die­se Ent­wick­lung nicht nur – aber auch nicht zuletzt – im deutsch­spra­chi­gen Raum mit Ein­rich­tung von Pro­fes­su­ren für „Public Histo­ry“ und „Ange­wand­te Geschich­te“ sowie Eta­blie­rung ent­spre­chen­der Inhal­te in Lehr­plä­nen und Geschichts­schul­bü­chern. Doch die­se Maß­nah­men kran­ken an zwei Defi­zi­ten, zu deren Behe­bung die­se Tagung bei­tra­gen soll:

Ers­tens ist der­zeit kei­nes­wegs klar, was genau unter den Eti­ket­ten „Public Histo­ry“, „Ange­wand­te Geschich­te“, „Erin­ne­rungs­kul­tu­ren“, „Geschichts­kul­tur“ etc. genau zu ver­ste­hen ist, d.h. vor allem, ob es Ver­gan­gen­heits­deu­tun­gen sind, die für die oder aber von der Öffent­lich­keit ent­wi­ckelt wer­den, und was genau in den jewei­li­gen Begrif­fen selbst oder ihren Umschrei­bun­gen als „öffent­li­che Geschich­te“ die „Öffent­lich­keit“ meint.

Zwei­tens han­delt es sich bei den genann­ten Stu­di­en­gän­gen um rein aka­de­mi­sche Ver­an­stal­tun­gen. Die Sche­re zwi­schen aka­de­mi­scher Erfor­schung der Geschich­te und popu­lä­ren Umgangs­wei­sen mit ihr ist jedoch bis­wei­len beträcht­lich. Historiker*innen dre­hen nun ein­mal meist kei­ne His­to­ri­en­fil­me, sie zeich­nen kei­ne His­to­ri­en­co­mics etc. Wenn sie gleich­wohl den popu­lä­ren Umgang mit Geschich­te in all sei­ner Viel­falt ana­ly­sie­ren, tap­pen sie daher oft­mals im Dun­keln. Nicht sel­ten bleibt es bei einer Beschrei­bung geschichts­kul­tu­rel­ler Mani­fes­ta­tio­nen, doch sind die­se streng genom­men Sach­quel­len, nicht popu­lä­re Geschichts­kul­tur, die stets den leben­di­gen Umgang mit Geschich­te bedeu­tet. Mit den Akteur*innen der Geschichts­kul­tur wird sei­tens der Hoch­schu­len nur spo­ra­disch Kon­takt gesucht.

Das Feld der Geschichts­kul­tur ist somit auf­grund sei­nes Cha­rak­ters als vergangen­heitsbezogenes, sozia­les wie kul­tu­rel­les Hand­lungs­feld Gegen­stand von Refle­xi­on nicht nur auf der Basis wis­sen­schaft­li­cher For­schung, son­dern auch sei­tens der brei­te­ren Öffent­lich­keit. Inso­fern Geschichts­wis­sen­schaft inklu­si­ve Geschichts­di­dak­tik nicht nur his­to­ri­sche Quel­len, son­dern zen­tral auch gesell­schaft­li­che For­men des „Umgangs“ mit Geschich­te, ihre „Nut­zung“ und ande­re Bezug­nah­men auf sie erforscht, bedarf es sys­te­ma­ti­scher Per­spek­ti­ven­ver­schrän­kung. Fern­ziel des Arbeits­zu­sam­men­hangs, in dem die Tagung steht, ist vor die­sem Hin­ter­grund die Her­aus­ga­be einer Hand­buch-Publi­ka­ti­on, in wel­cher eine Rei­he wesent­li­cher geschichts­kul­tu­rel­le Pra­xen und Objek­ti­va­tio­nen zunächst sowohl aus den ver­schränk­ten Per­spek­ti­ven von Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen unter gemein­sa­men Fra­ge­stel­lun­gen vor­ge­stellt wer­den und sodann sowohl the­ma­tisch als auch epo­chen­spe­zi­fi­schen Ana­ly­sen unter­zo­gen wer­den. Die Tagung soll den dafür nöti­gen Aus­tausch sowohl zwi­schen Wissenschaftler*innen (aus den Berei­chen ver­schie­de­ner Kul­tur­wis­sen­schaf­ten) und Praktiker*innen (1) über the­ma­tisch fokus­sier­te Paa­run­gen hin­aus zu einer über­grei­fen­den Dis­kus­si­on zusam­men­füh­ren und (2) sich aus den jewei­li­gen Bei­spie­len sowie (3) aus sys­te­ma­ti­schen Per­spek­ti­ven auf die­se sicht- und dis­ku­tier­bar machen.

Grund­la­ge der Tagung wer­den sein: (1) eine Rei­he von jeweils bestimm­te geschichts­kul­tu­rel­le Hand­lungs­fel­der the­ma­ti­sie­ren­de, von Autor*innen-Tandems aus Wis­sen­schaft und Pra­xis im Vor­feld erar­bei­te­te und (2) jeweils vier von Wissenschaftler*innen ver­fass­te the­ma­ti­sche und epo­chen­spe­zi­fi­sche Bei­trä­ge. Teilnehmer*innen sind die Autor*innen der Bei­trä­ge und ein gezielt dazu gela­de­nes inter­na­tio­na­le Fach­pu­bli­kum aus den Berei­chen Geschichts­wis­sen­schaft, public histo­ry und histo­ry education.

=== Nach­trag ===

Nun auch mit Bil­dern auf der Web­sei­te der PH Freiburg:

https://​www​.ph​-frei​burg​.de/​s​o​z​i​a​l​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​f​t​e​n​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​-​p​r​o​f​i​l​/​g​e​s​c​h​i​c​h​t​e​/​h​i​g​l​i​g​h​t​s​-​a​u​s​-​l​e​h​r​e​-​u​n​d​-​f​o​r​s​c​h​u​n​g​-​d​e​r​-​a​b​t​e​i​l​u​n​g​-​g​e​s​c​h​i​c​h​t​e​/​t​a​g​u​n​g​e​n​/​g​e​s​c​h​i​c​h​t​s​k​u​l​t​u​r​-​p​u​b​l​i​c​-​h​i​s​t​o​r​y​-​a​n​g​e​w​a​n​d​t​e​-​g​e​s​c​h​i​c​h​t​e​.​h​tml

Neuerscheinung: Ergebnisse der Konstruktion des HiTCH-Tests zur Erfassung historischer Kompetenzen im Large-Scale-Format

15. März 2017 Andreas Körber Keine Kommentare

Gera­de erschienen:

Traut­wein, Ulrich; Bert­ram, Chris­tia­ne; Bor­ries, Bodo von; Brauch, Nico­la; Hirsch, Mat­thi­as; Klaus­mei­er, Kath­rin et al. (2017): Kom­pe­ten­zen his­to­ri­schen Den­kens erfas­sen. Kon­zep­ti­on, Ope­ra­tio­na­li­sie­rung und Befun­de des Pro­jekts „His­to­ri­cal Thin­king – Com­pe­ten­ci­es in Histo­ry“ (HiTCH). 1. Auf­la­ge. Müns­ter: Wax­mann. (ISBN: 978−3−8309−3598−8; als eBook: 978−3−8309−8598−3; als PDF).

 

Traut­wein, Ulrich; Bert­ram, Chris­tia­ne; Bor­ries, Bodo von; Brauch, Nico­la; Hirsch, Mat­thi­as; Klaus­mei­er, Kath­rin et al. (2017): Kom­pe­ten­zen his­to­ri­schen Den­kens erfas­sen. Kon­zep­ti­on, Ope­ra­tio­na­li­sie­rung und Befun­de des Pro­jekts „His­to­ri­cal Thin­king – Com­pe­ten­ci­es in Histo­ry“ (HiTCH). 1. Auf­la­ge. Müns­ter: Waxmann.

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Die meis­ten Geschichts­di­dak­ti­ke­rin­nen und ‑didak­ti­ker sind sich dar­in einig, dass im Geschichts­un­ter­richt nicht pri­mär „Wis­sen über die Ver­gan­gen­heit“ ver­mit­telt wer­den soll, son­dern viel­mehr grund­le­gen­de Kom­pe­ten­zen für den Umgang mit Vergangenheit/​Geschichte. Doch wie kann über­prüft wer­den, inwie­weit Schü­le­rin­nen und Schü­ler Kom­pe­ten­zen his­to­ri­schen Den­kens tat­säch­lich erwer­ben? Das Ziel des HiTCH-Pro­jekts bestand dar­in, einen Test zu ent­wi­ckeln, mit dem sich die Kom­pe­ten­zen his­to­ri­schen Den­kens von Schü­le­rin­nen und Schü­lern in gro­ßen Assess­ment-Stu­di­en wie dem IQB-Bil­dungs­trend sowie ande­ren groß ange­leg­ten Stu­di­en, bei­spiels­wei­se zur Unter­richts­qua­li­tät, erfas­sen lassen.
Die­ser Band beschreibt die theo­re­ti­schen Prä­mis­sen, die metho­di­sche Vor­ge­hens­wei­se und die Ergeb­nis­se der geleis­te­ten Ent­wick­lungs­ar­beit für einen stan­dar­di­sier­ten,  kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Test in Geschich­te, dis­ku­tiert die Bedeu­tung für die empi­ri­sche Bil­dungs­for­schung sowie die Geschichts­di­dak­tik und mar­kiert wei­te­ren For­schungs­be­darf, aber auch die Rele­vanz für die Wei­ter­ent­wick­lung des Geschichtsunterrichts.
Die Publi­ka­ti­on rich­tet sich an Bil­dungs­for­sche­rin­nen und ‑for­scher sowie an Fach­di­dak­ti­ke­rin­nen und Fach­di­dak­ti­ker, eben­so an die Leh­rer­bil­dung in allen Pha­sen, an Fach­leu­te in der Bil­dungs­ad­mi­nis­tra­ti­on, an Lehr­kräf­te sowie an Studierende.

 

 

 

Zweite internationale Arbeitstagung zum Assessment Historischen Denkens

09. Juli 2016 Andreas Körber Keine Kommentare

Vom 1. bis 3. Juli ver­an­stal­te­te der Arbeits­be­reich Geschichts­di­dak­tik sei­nen zwei­ten inter­na­tio­na­len Work­shop zur Erfas­sung von Leis­tun­gen his­to­ri­schen Den­kens. Ver­an­stal­tungs­ort war wie­der die Mis­si­ons­aka­de­mie an der Uni­ver­si­tät Ham­burg. Das The­ma der Arbeits­ta­gung lau­te­te: “On the Way to an Inter­na­tio­nal­ly Shared Assess­ment of His­to­ri­cal Thin­king (?)”. Sie dien­te dem Aus­tausch von theo­re­ti­schen Grund­la­gen und admi­nis­tra­ti­ven Rah­men­be­din­gun­gen sowie empi­ri­schen Ansät­zen und Erfah­run­gen mit ihnen. Die Tagung ver­zeich­ne­te Teilnehmer(innen) aus Nor­we­gen (Lise Kvan­de, Chris­ti­an Skot­nes, bei­de NTNU Trond­heim), Schwe­den (Prof. Dr. Per Eli­as­son, Dr. Ceci­lia Axels­son Yng­vé­us, David Rosen­lund und Per Gun­nemyr, all Uni­ver­si­tät Mal­mö), den Nie­der­lan­den (Prof. Dr. Car­la van Boxt­el, Uni­ver­si­tät Ams­ter­dam; Ste­ven Ste­gers, EUROCLIO, Den Haag), Öster­reich (Prof. Dr. Chris­toph Küh­ber­ger; PH Salz­burg), der Schweiz (Prof. Dr. Béa­tri­ce Zieg­ler, Prof. Dr. Moni­ka Wal­dis, Mar­tin Nit­sche, alle FHNW Aar­au) und Kana­da (Prof. Dr. Lind­say Gib­son; Univ. Alber­ta) sowie von ver­schie­de­nen deut­schen Uni­ver­si­tä­ten (Prof. Dr. Nico­la Brauch, Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum), Uni­ver­si­tät Pader­born (Prof. Dr. Johan­nes Mey­er-Ham­me; Dr. Hele­ne Albers, Chris­to­pher Wos­nitza, Fran­zis­ka Pilz), Katho­li­sche Uni­ver­si­tät Eich­stätt (Prof. Dr. Wal­traud Schrei­ber, Mat­thi­as Hirsch, Micha­el Wer­ner), Eber­hard Karls-Uni­ver­si­tät Tübin­gen (Dr. Chris­tia­ne Bert­ram, Zarah L. Weiß) und der Uni­ver­si­tät Ham­burg (Prof. Dr. Andre­as Kör­ber, Prof. Dr. em. Bodo von Bor­ries, Andre­as Zuc­kow­ski, Fran­zis­ka Meis, Patri­zia Seidl, Han­na Gross­mann, Fran­zis­ka Singh). Zwei Teil­neh­mer waren lei­der kurz­fris­tig verhindert.

Das Pro­gramm der Tagung bestand aus Über­blicks­vor­trä­gen über die Tra­di­tio­nen und Hin­ter­grün­de der Erfas­sung his­to­ri­scher Lern- und Denk­leis­tun­gen zu ver­schie­de­nen Zwe­cken (Prü­fun­gen, Moni­to­ring) in ver­schie­de­nen Regio­nen, Prä­sen­ta­tio­nen unter­schied­li­cher metho­di­scher Ansät­zen und Auf­ga­ben­bei­spie­len zur Erfas­sung his­to­ri­scher Denk­leis­tun­gen und der Aus­lo­tung mög­li­cher Ansatz­punk­te für eine Zusam­men­ar­beit mit Blick auf eine Klä­rung von Bedin­gun­gen für zukünf­ti­ge Zusammenarbeit.

Forschungsprojekt “HITCH — Entwicklung eines historischen Kompetenztests für Large-Scale-Assessments”

18. April 2013 Andreas Körber Keine Kommentare

HITCH – Entwicklung eines historischen Kompetenztests für Large-Scale-Assessments

Was soll man im Geschichts­un­ter­richt ler­nen? Das Fach Geschich­te soll nicht eine Ansamm­lung von Daten und Fak­ten ver­mit­teln, son­dern den Schü­le­rin­nen und Schü­lern eine his­to­risch fun­dier­te Ori­en­tie­rung für die Zukunft ver­mit­teln. Um sich in der heu­ti­gen plu­ra­len und sich wan­deln­den Welt zurecht zu fin­den, soll­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler zum einen die iden­ti­täts­stif­ten­den Ori­en­tie­rungs­an­ge­bo­te einer Gesell­schaft ken­nen, zum ande­ren aber über  Kom­pe­ten­zen his­to­ri­schen Den­kens ver­fü­gen, um sich mit immer neu­en his­to­ri­schen Fra­gen und ihrer Bedeu­tung für Gegen­wart und Zukunft aus­ein­an­der­set­zen zu kön­nen. Die Fach­di­dak­tik Geschich­te ist sich einig, dass der Unter­richt his­to­ri­sche Kom­pe­ten­zen för­dern will, hat aber noch kei­ne Rück­mel­dung dar­über, inwie­fern dies gelingt. An gro­ßen empi­ri­schen Stu­di­en wie z.B. PISA war das Fach Geschich­te bis­her nicht betei­ligt, nicht zuletzt da sys­te­ma­ti­sche Unter­su­chun­gen dar­über, wie sich his­to­ri­sche Kom­pe­ten­zen mit einem stan­dar­di­sier­ten Test erfas­sen las­sen, noch nicht vor­han­den sind. Ziel des Pro­jekts Aus­ge­hend von einem kon­zep­tu­el­len Modell his­to­ri­scher Kom­pe­ten­zen, das von den Pro­jekt­part­nern ent­wi­ckelt und in der Fach­di­dak­tik Geschich­te weit­ge­hend aner­kannt wird, soll ein his­to­ri­scher Kom­pe­tenz­test ent­wi­ckelt wer­den. In enger Abstim­mung mit Geschichts­leh­rern und in der wie­der­hol­ten Rück­bin­dung an die schu­li­sche Pra­xis wer­den für die Schu­le rele­van­te Auf­ga­ben ent­wi­ckelt, die in auf­ein­an­der fol­gen­den Teil­stu­di­en von Schü­le­rin­nen und Schü­lern  bear­bei­tet wer­den.  Auf Grund­la­ge viel­fäl­ti­ger Ana­ly­sen wer­den die Auf­ga­ben suk­zes­si­ve ver­bes­sert.  Ziel des Pro­jekts ist es, einen Test für den Ein­satz in groß ange­leg­ten Stu­di­en zu ent­wi­ckeln, mit dem gemes­sen wer­den kann, inwie­fern Schü­le­rin­nen und Schü­ler am Ende der Sekun­dar­stu­fe I über die Kom­pe­tenz „how to think histo­ry“ ver­fü­gen.   Pro­jekt­ko­ope­ra­ti­on

Asso­zia­tio­nen:

Pro­jekt­för­de­rung BMBF: För­de­rung von For­schungs­vor­ha­ben in Ankopp­lung an Lar­ge-Sca­le-Assess­ments: LSA006 Lauf­zeit: 1.4.2012 – 31.3.2015